Besondere Wohnformen
Der private und geschützte Wohn- und Lebensbereich gehört zu den elementaren Grundbedürfnissen des Menschen.
Menschen mit kognitiven, psychischen Beeinträchtigungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen können auf Unterstützung angewiesen sein, die so umfassend ist, dass sie in einer besonderen Wohnform erbracht werden muss.
Das Konzept des Wohnens im LWL-Wohnverbund Marsberg sieht vor, dass die Unterstützung in einer Wohngruppe sowohl Leben in der Gemeinschaft bedeutet, aber auch ausreichend Rückzugsmöglichkeit in eine geschützte Privatheit bietet.
Bei der Auswahl eines dem Unterstützungsbedarfs angemessenen Wohnangebotes wird folgendes Prinzip zugrunde gelegt:
So viel Begleitung und Unterstützung wie nötig, soviel Selbstständigkeit und Unabhängigkeit wie möglich.
Wohngruppen
Wohngruppen sind sowohl auf dem Gelände am Standort Weist als auch auf dem Gelände am Standort Bredelarer Straße angesiedelt. Im Stadtgebiet von Marsberg, Brilon und Büren befinden sich sogenannte „dezentrale Außenwohngruppen“.
Die Unterstützungsintensität und die Art der Versorgung in den jeweiligen Wohngruppen korrespondieren mit dem Teilhabebedarf der hier lebenden Leistungsberechtigten. Das eine Ende des Spektrums bilden Wohngruppen mit einer personellen Besetzung rund um die Uhr inklusive Nachtwache. Einige Wohngruppen werden, um dem Schutzbedarf der hier lebenden Menschen gerecht zu werden, geschlossen geführt. Die hauswirtschaftliche Versorgung wird hier in der Regel durch zentrale Dienste (Küche, Wäscherei, Reinigung) übernommen.
Auf der anderen Seite übernehmen in den Außenwohngruppen die Leistungsberechtigten die Haushaltsführung unter Anleitung weitgehend selbstständig. Dazwischen sind je nach Fähig- und Fertigkeiten auch in anderen Wohngruppen Teilschritte der Unabhängigkeit von Versorgung möglich.
Für nähere Informationen zu den einzelnen Wohngruppen, wenden Sie sich bitte an das zentrale Aufnahmemanagement.
Einzelwohnen
In Anbindung an einzelne Wohngruppen bzw. spezifische Unterstützungseinheiten wird „Einzelwohnen“ vorgehalten. Hat ein:e Leistungsberechtigte:r ein hohes Maß an Selbstständigkeit (wieder) erreicht kann ein Wechsel in das „Einzelwohnen“ sinnvoll sein: Zur Vorbereitung auf einen perspektivisch geplanten Wechsel in die Assistenz in eigener Häuslichkeit (AEH), kann eine eigenständige Lebensführung trainiert werden. Dies findet statt unter Anleitung der bislang unterstützenden Mitarbeiter:innen einer Wohngruppe, in der Regel in einer durch den LWL-Wohnverbund angemieteten Wohnung in der Stadt.
Kurzzeitwohnen
Für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen, die in häuslicher Gemeinschaft mit Angehörigen leben und normalerweise von diesen die notwendige Unterstützung erfahren, bietet der LWL-Wohnverbund Kurzzeitwohnen an. Dieses Angebot ermöglicht eine zeitlich befristete Aufnahme (in der Regel vier Wochen) für den Fall einer Verhinderung der betreuenden Person, z. B. durch Erkrankung oder während eines Erholungsurlaubes der Angehörigen/Betreuungspersonen, der im Interesse einer gesundheitlichen Prävention erfolgt.
Die Plätze sind in bestehende Wohngruppen integriert. Die Aufnahme erfolgt vorzugsweise in die dafür vorgehaltenen „Gästezimmer“, im Einzelfall entscheidet aber der individuelle Teilhabebedarf über die in Frage kommende Wohngruppe.